26.11.2014

Informationen zur Aviären Influenza des Friedrich-Loeffler-Instituts - Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit vom 22.11.2014

Klassische Geflügelpest
Erreger: Aviäres Influenzavirus vom Subtyp H5N8

Stand: 22. November 2014

Am 05.11.2014 wurde in einem Putenbestand mit rund 31.000 Tieren im Kreis Vorpommern-Greifswald klassische Geflügelpest festgestellt. Als Erreger wurde hochpathogenes aviäres Influenzavirus (HPAI) vom Subtyp H5N8 festgestellt. Aus den Niederlanden wurde der gleiche Subtyp am 16.11. in einem Betrieb mit rund 150.000 Legehennen in Hekendorp (Nähe Gouda) nachgewiesen. Innerhalb von einer Woche kamen mehrere Ausbrüche hinzu. Großbritannien bestätigte am 18.11. Geflügelpest in einem Betrieb mit 6.000 Zuchtenten in Nord-Yorkshire. In allen betroffenen Betrieben wurden die Tiere getötet und unschädlich beseitigt.

Das FLI bestätigte nun auch eine Infektion mit HPAI H5N8 bei einem Wildvogel in Mecklenburg-Vorpommern. Das Land erließ ein allgemeines Aufstallungsgebot für Geflügel, führt weitere Beprobungen durch und intensiviert das Wildvogelmonitoring.

Wie das Virus in die verschiedenen Haltungen gelangte wird weiterhin untersucht. Hierbei beteiligen sich Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) an der Ursachenforschung in Deutschland. Neben der möglichen Einschleppung durch Personen, Waren, Futter oder Wasser ist auch ein Eintrag durch infizierte Wildvögel nicht auszuschließen.

H5N8 besitzt für Geflügel hochpathogene (stark krankmachende) Eigenschaften und löst in empfänglichem Geflügel das Krankheitsbild der Geflügelpest aus. Mit diesem Virus verwandte Erreger der Geflügelpest wurden zuletzt in Südkorea, Japan und im Osten Chinas nachgewiesen. In China sowie in Japan waren vereinzelt Hausgeflügelhaltungen betroffen. In Südkorea wurden dagegen seit Januar 2014 fortgesetzt Ausbrüche größeren Umfangs in verschiedenen Geflügelhaltungen festgestellt, wobei sowohl Hühner als auch Enten und Gänse erkrankten. Die Infektion verlief mit hoher Sterblichkeit. Auch verschiedene Wildvogelarten, insbesondere Baikalenten, wurden in Südkorea im Zuge dieser Ausbrüche mit einer H5N8 Infektion angetroffen. Wildvögel scheinen aber weniger schwer zu erkranken, auch Infektionen ohne Krankheitssymptome wurden beschrieben.

Infektionen des Menschen mit diesen H5N8 Viren wurden bislang nicht bekannt; dennoch kann eine Empfänglichkeit des Menschen gegenwärtig nicht völlig ausgeschlossen werden. Daher sind erhöhte Schutzmaßnahmen beim Umgang mit potenziell infiziertem Geflügel und Wildvögeln einzuhalten.

Geflügelhalter sollten verstärkt auf die Biosicherheit in ihren Haltungen und Krankheitsanzeichen bei ihren Tieren achten.

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