27.09.2023

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, 

bitte beachten Sie die folgenden Informationen des Hessischen Ministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUKLV):

In den Niederlanden ist es zu einem erneuten Ausbruch der Blauzungenkrankheit gekommen. Nach Aussagen des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) und des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) breitet sich die Blauzungenkrankheit in den Niederlanden stetig aus. Mittlerweile sind 40 Betriebe betroffen. Mehrheitlich betroffen sind Schafhaltungen. Es gibt aber auch Nachweise in Rinderhaltungen.

Klinische Symptome werden teilweise, insbesondere bei Schafen beobachtet und ähneln den Symptomen, die von Ausbrüchen des Serotyps 8 bekannt sind. Auch Todesfälle wurden berichtet.

Aktuell wurden folgende klinische Symptome beobachtet:

Bei Schafen wird  über hohes Fieber bis 42°C, geschwollene Zunge, Fressunlust, Speicheln, lethargisches bis moribundes Verhalten, Läsionen im Maul und an der Zunge sowie Todesfälle berichtet. Bei Rindern scheinen die klinischen Symptome schwächer ausgeprägt zu sein.

Aktuell steht kein zugelassener Impfstoff gegen BTV3 zur Verfügung.

Die Niederlande wurden in der Gesamtheit zu einer Restriktionszone erklärt. Demnach können empfängliche Tiere aus unverdächtigen Betrieben innerhalb der Niederlande ohne Auflagen verbracht werden. Dies bedeutet, dass möglicherweise klinisch unauffällige aber mit BTV infizierte Tiere nahe an die deutsche Grenze verbracht werden könnten.

Es steht zu befürchten, dass erste Fälle bald auch in Deutschland auftreten werden.

Im Rahmen der Tierseuchenüberwachung sollte deshalb die passive Surveillance in Hessen verstärkt werden. Tiere empfänglicher Arten mit Krankheitssymptomen, bei denen eine BTV-Infektion nicht ausgeschlossen werden kann, sollten in der aktuellen Seuchensituation auch auf das Virus der Blauzungenkrankheit getestet werden.

Es wird vermutet, dass die Tierseuche im August in den Niederlanden eingeschleppt wurde. Es wird durch das HMUKLV empfohlen, dass Tiere empfänglicher Arten, die seit dem 01.08.2023 aus den Niederlanden in hessische Tierhaltungen verbracht wurden, auf das Virus der Blauzungenkrankheit getestet werden. Nach Aussage des BMEL dürfen aktuell keine Tiere empfänglicher Arten aus den Niederlanden nach Deutschland verbracht werden.

Weitere Informationen zur aktuellen Lage in den Niederlanden finden Sie auf der Seite des HMUKLV unter:
https://umwelt.hessen.de/tierschutz-und-tierseuchen/tierseuchen/blauzungenkrankheit

Aktuelle Informationen zur Verbreitung von BTV3 in den Niederlanden sind über den folgenden Link abrufbar:
https://www.nvwa.nl/onderwerpen/dierziekten/actuele-dierziekten-in-nederland-en-europa

Mit freundlichen Grüßen
Ihre LTK Hessen

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