25.10.2013

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

wir bitten um Beachtung der unten stehenden Informationen der Bundestierärztekammer zum sorgfältigen Umgang mit Kexxtone (R) sowie zum Verein "Gesundheit und Impffreiheit für Tiere".

Zwei neue Merkblätter von ITIS - Initiative Tierärztliche Schmerztherapie - für Tierhalter "Hat meine Katze Schmerzen" bzw. "Hat mein Hund Schmerzen" finden Sie unter:
http://www.i-tis.de/public/infomaterial

Mit freundlichen Grüßen
Ihr LTK Hessen


Informationen der Bundestierärztekammer

Sorgfältiger Umgang mit Kexxtone (R)

Im Januar 2013 hat die Europäische Kommission, nach Bewertung durch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA), Monensin als verschreibungspflichtiges Tierarzneimittel Kexxtone (R) zur Senkung der Häufigkeit von Ketosen bei Milchkühen/Färsen in der peripartalen Phase, bei denen zu erwarten ist, dass sie eine Ketose entwickeln, zugelassen.

Da der Wirkstoff bis 2006 als antibiotischer Leistungsförderer zugelassen war, wird im tierärztlichen Berufsstand über den Einsatz des Mittels diskutiert. Die Tierärzteschaft steht seit geraumer Zeit im Fokus gesellschaftlicher und politischer Diskussionen um eine Minimierung des Antbiotikaeinsatzes. Daher wird auch der Umgang mit Kexxtone (R) besonders kritisch beobachtet.

Anlässlich des BPT-Kongresses vom 26. bis 29. September 2013 in Mannheim haben Prof. Dr. Mantel, Präsident der BTK, Dr. Götz und Heiko Färber, Präsident und Geschäftsführer des BPT, mit dem Chef der Elanco Deutschland, Dr. Enno Gottschalk, ein Gespräch zum Thema "Kexxtone" geführt. Es wurde folgendes vereinbart:

1. Elanco streicht die Mengenrabattstaffeln bei Kexxtone ab sofort. Elanco will keine falschen Anreize für den Einkauf von großen Mengen für die Tierärzte geben.

2. Elanco hat ihre Aufklärungskampagne für Tierärzte und Landwirte zum Thema Ketose überarbeitet und legt nunmehr einen noch größeren Schwerpunkt auf Diagnostik und Identifikation der Risikotiere sowie die Einbindung in Herdenmonitoringprogramme.

3. Wir sind übereingekommen, dass wir uns gegenseitig sofort über Auffälligkeiten im Markt informieren und gegebenenfalls koordiniert Gegenmaßnahmen ergreifen.

Elanco unterstützt den gezielten Einsatz von Kexxtone bei Risikotieren gemäß Zulassung. Nach den vielen Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen auf dem Kongress ist sich Elanco sicher, dass die Tierärzte sehr verantwortungsvoll mit Kexxtone umgehen werden. Der Tierarzt hat den Auftrag Leiden bei Tieren zu verhindern. Hierzu kann er Kexxtone nach Diagnose gezielt bei den Risikotieren einsetzen und parallel mit dem Landwirt das Betriebsmanagement inklusive Fütterung kontinuierlich verbessern.

Impfgegner weiter unterwegs

Der Verein "Gesundheit und Impffreiheit für Tiere e.V." behauptet seit über zehn Jahren in diversen Merkblättern, dass Viren nicht existieren und Impfstoffe Gift seien. Die Impfgegner gibt es auch im humanmedizinischen Bereich. Mit diesen Personen ist selten eine Diskussion möglich. Normalerweise betreten sie auch keine Tierarztpraxis – jedenfalls nicht zum Impfen ihres Tieres. Nach unseren Informationen kommt dies aber wohl doch vor. Aus aktuellem Anlass möchten wir Sie daher warnen: Diese Tierhalter verlangen, dass eine "Impfbescheinigung" unterschrieben und die Erklärung abgegeben wird, dass der Impfstoff frei von Verunreinigungen ist, keine gentechnisch veränderte Substanzen enthält, völlig ungefährlich ist und keine Schäden verursachen wird. Der Tierarzt soll versichern, dass das Tier nicht an der Krankheit erkranken wird, gegen die geimpft wurde. Andernfalls müsse man für den entstandenen Schaden aufkommen. Wir empfehlen, solche Bescheinigungen nicht zu unterschreiben.

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Landestierärztekammer Hessen
- Körperschaft des öffentlichen Rechts -
Bahnhofstraße 13
65527 Niedernhausen

Gerichtliche und außergerichtliche Vertretung: Prof. Dr. Sabine Tacke, Präsidentin
sowie im Verhinderungsfall: Dr. Judith Lubjuhn-Fischer, Vizepräsidentin

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